News-Archiv | Artikel vom 03.01.2018

Zahnpasta am Stil - echt jetzt?

Es gibt Dinge, die sind nützlich und Dinge, die sind schön. Idealerweise sind sie sogar beides auf einmal. Dann gibt es wiederum Sachen, die sind weder das eine noch das andere und man fragt sich zurecht: "Wer braucht denn sowas?"

Ähnliche Gedanken kommen auf, wenn man die Zahnpasta am Stil der Marke Lamazuna vor Augen hat. Sicher, der moderne Hippster von heute weiß die Einzigartigkeit einer Zahnpasta am Stil sicherlich gut zu schätzen. Schön verpackt ist sie ja, und auch der Preis suggeriert, dass sie einfach gut und wertvoll sein muss. Die Zutaten sind aus kontrolliert biologischem Anbau, keine Plastiktube, die die Umwelt weiter verschmutzen könnte, vegan ist sie natürlich auch und schließlich gibt es das Ganze in drei Geschmacksrichtungen: Pfefferminz, Zimt und Zitrone Salbei.

Alles in allem erinnert das Produkt an Zahnseife, mit der man sich vor rund 200 Jahren die Zähne geputzt hat. Dass die Zahnpasta am Stil von Lamazuna keinen Verpackungsmüll produziert ist sehr löblich, in allen anderen Punkten kann sie nach einem Bericht von Stiftung Warentest zufolge allerdings nicht überzeugen. Die Hauptzutat ist Kreide, ein fester Block der am Ende eines Holzstils befestigt ist. Dafür fehlen jegliche Inhaltsstoffe, die Karies, Plaque oder Zahnfleischentzündungen vorbeugen könnten. Des Weiteren könnte die Zahnpasta am Stil Keimbildung ausgesetzt sein, da sie ständig befeuchtet werden muss, um benutzt werden zu können und die Kreide einen guten Nährboden für Keime bildet.

Ob Zahnpasta am Stil somit ein wirklich nachhaltiger Trend wird, scheint eher ungewiss. Als Gag zwischendurch kann sie bestimmt ein lustiges Accessoire im Bad sein, aber für wirkliche Zahnpflege hilft momentan doch nur der Griff zur Tube.

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